Bannerbild
 

Die Bruno-H.-Bürgel-Gedenkstätte

Aus Anlass der 80. Wiederkehr von Bürgels Geburtstag fand am 16.11.1955 im Kulturhaus „Bernhard Kellermann" eine Festversammlung statt, die der Einweihung der Bürgel-Gedenkstätte in seinem Babelsberger Heim galt. Der große Teilnehmerkreis von Freunden, Verehrern und Wissenschaftlern war ein Beweis für die hohe Wertschätzung des bekannten astronomischen Volksschriftstellers.

Als im Oktober 1968 das Zeiß-Planetarium im Neuen Garten eröffnet wurde, verlagerte sich verständlicherweise die astronomische Volksbildungsarbeit dorthin. Der rege Zuspruch sowie die günstigen Verkehrsverbindungen wirkten sich günstig auf diese neue Einrichtung der populären und schulischen Astronomie aus.

 

Nach dem Ratsbeschluss von 1970 wurde die gesamte Einrichtung, der seit 1968 nicht mehr in Funktion befindlichen Bürgel-Gedenkstätte in Babelsberg, in einem dafür ausgebauten Raum im Neuen Garten untergebracht.

 

Dies fiel zeitlich mit einer Erweiterung der Räumlichkeiten zusammen, um Platz für Vorträge, Zirkelarbeit und astronomische Beobachtungen zu schaffen. Am 2.5.1971 konnte das Astronomische Zentrum mit dem verpflichtenden Namen „Bruno H. Bürgel" seiner Bestimmung übergeben werden. Neben dem Planetarium, einer Beobachtungsstation und Räumen für die amateurastronomische Arbeit befand sich im Obergeschoß in einem 34 qm großen Raum die Gedenkstätte. Man war bestrebt, die Gegenstände so aufzustellen, dass eine möglichst große Ähnlichkeit mit dem Arbeitszimmer Bürgels in Babelsberg entstand. Der andere Teil des Raumes diente für Zusammenkünfte im kleineren Kreis sowie für Arbeiten in der Gedenkstätte. Mit der Verlegung der Gedenkstätte waren auch eine gründliche Sichtung sowie eine Neukonzeption der musealen Gestaltung und Nutzung verbunden.

 

Die 1820 Bände umfassende Bibliothek Bürgels vermittelte ein Bild seiner vielfältigen Interessen von der Naturwissenschaft bis zur Belletristik. Die von ihm verfassten 22 Werke nahmen auf einem Regal einen bevorzugten Platz ein. Davon sind Ausgaben in Englisch, Niederländisch, Spanisch, Tschechisch, Russisch und Bulgarisch vorhanden.

 

Zur Gedenkstätte gehört auch das Archiv mit zahlreichen Dokumenten, Urkunden, über 3300 Schreiben und 200 Fotos. Von den etwa 3000 verfassten Beiträgen in Zeitschriften und Zeitungen befinden sich 2425 im Archiv, davon behandeln 874 Beiträge astronomische Themen. Dank einer großzügigen Schenkung im Januar 1988 durch Frau Charlotte Rüfers, geb. Endemann, aus Singen konnte das Material der Gedenkstätte beträchtlich erweitert werden. Auch konnten mit Hilfe dieses Materials einige neue biografische Erkenntnisse gewonnen bzw. alte korrigiert werden.

 

Mit dem Umzug des Planetariums aus dem Neuen Garten in die Gutenbergstraße war auch eine völlige Neugestaltung der Bürgel-Gedenkstätte notwendig.

Im Juni 2007 war die Einweihung in den neu gestalteten Räumen und damit war das Erbe des Potsdamer Astronomen und Schriftstellers wieder allen Besuchern zugänglich.

 

Im Vorraum des Planetariums ist eine Büste von Bürgel aufgestellt.

Für wissenschaftliche Arbeiten steht das Archiv der Gedenkstätte zur Verfügung. Bei bestimmten Anlässen werden Feierstunden, Vorträge, Leseabende und Kolloquien durchgeführt. Der Besuch der Bürgel-Gedenkstätte ist nach vorheriger Anmeldung oder bei Veranstaltungen im Planetarium möglich.